Entscheidungen treffen

Entscheidungen treffen - oder auch: Stehst du zu dir?

 

Heute habe ich einen Satz gelesen der zu einem Thema passt, dass mir schon seit einiger Zeit im Kopf umher schwirrt. „Entscheidungen treffen und umsetzen“. Einigen von uns fällt es schwer, andere tun es einfach. Was verbirgt sich dahinter? Und weshalb fällt es uns auch situationsbedingt mal leichter oder schwerer?

 

„Wann lernen Menschen endlich, dass ein ‚Nein‘ auch ein ‚Nein‘ ist und nicht bedeutet, setzt mich weiter unter Druck bis ich endlich ‚Ja‘ sage.“

 

Meine Antwort: Es dauert exakt solange bis DU dir sicher bist, dass dein ‚Nein‘ zählt. Ohne Wenn und Aber und ohne Rechtfertigung. Nur Du und deine Entscheidung.

 

Stehst du zu dir?

 

Ich nutze das Bild vom Nein sagen hier mal um es später auf alle Entscheidungen auszuweiten.

Nein sagen fällt uns oft schwer, weil dort eventuell noch alte Schuldgefühle lauern. Die fragende Person hat auch hier oder da geholfen und nun fühlt man sich verpflichtet dieses auch zurück zu geben. Oder man hängt an bestimmten Glaubenssätzen, wie zum Beispiel: „eine Hand wäscht die andere“. Davon gibt es ja so einige. Manchmal traut man sich nicht Nein zu sagen, aus der Angst heraus dann nicht mehr gemocht zu werden, nicht mehr dazu zu gehören….

 

Was fällt hier auf? Alle Aufzählungen können nur in dir selbst gelöst werden.

 

Wer soll deine Schulden abnehmen? Du. Dafür gibt es eine einfache Lösung: frage die Person, die dir einen Gefallen tut, was sie im Gegenzug von dir erwartet und biete ihr etwas an, was du dafür geben möchtest. So verhandelt ihr den Wert dessen, was ihr ausgetauscht habt und du bist deine Schuld los. Damit hast du ab sofort keine Verpflichtungen mehr anderen gegenüber und kannst beim nächsten Mal frei entscheiden. Das fällt dir vielleicht zu Beginn schwer, gerade unter Freunden, aber es hilft dir ungemein weiter bei dir zu sein und zudem lernst du auch deinen Wert zu achten.

 

Glaubenssätze – das sind die fiesen Alltagsbegleiter, die bei vielen von uns tief verankert sind und so unser Verhalten beeinflussen. Wenn wir bei dem Beispiel „eine Hand wäscht die andere“ bleiben, wird klar, dass wir dort zuerst loslassen müssen. Wenn ich Nein sage, muss ich damit rechnen, dass auch andere Nein sagen, wenn ich frage. Zack, da klopft doch gleich die Unsicherheit an die Hintertür. ;-) Da überlegt man sich das doch lieber nochmal…. Ist das (d)eine freie Entscheidung???

 

Und nun folgt mein Super-Argument für das Nein sagen: Nein-Sager werden gemocht. Diese Ansicht erlangt man dann, wenn man sich selber mal aus den oben genannten Teufelskreisen raus bewegt und wirklich frei entscheidet. Auf die Antwort eines bekennenden Nein-Sagers kann man sich verlassen. Da ist keine Hintertür mit versteckten Erwartungen oder Vorwürfen. Frei. Authentisch. Fantastisch.

 

Was hindert uns also daran freie und authentische Entscheidungen, passend für uns und unser Leben zu treffen und zu kommunizieren? Da sind unsere eigenen sowie auch fremde Erwartungen, verschiedene Ängste, Kontrollverlust, drohender Verlust von Sicherheiten und Ritualen. Da ist ein kräftiger innerer Konflikt aktiv.

 

Der ein oder andere kennt vielleicht die nachstehenden Gedanken: wenn ich mich so oder so entscheide, was denkt dann mein Gegenüber darüber? Fühlt derjenige sich gekränkt oder nicht gemocht? Mag der andere mich dann noch? Bekomme ich dann nochmal etwas zurück? Bin ich dann auf mich allein gestellt? Was folgt darauf? … ?

 

 

Da ist eine Leere, die nur durch uns gefüllt werden kann. Durch unser Vertrauen in uns selbst. Vertrauen, dass wir mit unseren eigenen Fähigkeiten den Höhen und Tiefen des Lebens gewappnet sind. Damit das gelingt, haben wir einen inneren Kompass, der uns steuert und die Richtung weist. Um ihm zu folgen, müssen wir die Zügel lockern und uns hingeben in die für uns passenden Strukturen. Folgen wir also unserem inneren Lebensweg auch im Außen. Lasst euch raus und lebt! <3

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